XR-Klinik bietet stationsäquivalente Psychotherapie
Trotz des stetig steigenden Bedarfs können stationäre psychotherapeutische Angebote aufgrund verschiedener struktureller Hindernisse häufig nicht in Anspruch genommen werden. Dazu zählen etwa lange Fahrtwege oder Kinderbetreuung. Es bedarf einer stationsäquivalenten Behandlung (StäB), die insbesondere Patientinnen und Patienten in ländlichen Gebieten erreicht.
Die im Projekt STiVOK Forschenden entwickeln einen Demonstrator für eine virtuelle Online-Klinik, die eine stationsäquivalente Therapie anbietet. Mithilfe modernster Technologien der Erweiterten Realität (XR) können Patientinnen und Patienten das Klinikangebot zeitlich und örtlich flexibel nutzen. Es umfasst alle stationären Therapieelemente wie Einzel-, Gruppen-, Expositions- und Bewegungstherapie, Psychoedukation, Kaffeepausen, Yoga und Meditation. Um die Behandlungsintensität und -sicherheit jederzeit zu gewährleisten, erfasst das System während der Nutzung Biofeedback-Daten der Anwendenden und wandelt sie adaptiv in Steuerungsempfehlungen um. Zur Evaluation der Machbarkeit und Sicherheit führt das Forschungsteam eine Pilotstudie mit klinischen Probandinnen und Probanden durch, die es anschließend wissenschaftlich analysiert.
Diese hochinnovative Lösung vereint erstmals alle stationären Therapieelemente in einem umfassenden, XR- und Virtuelle Realität (VR)-gestützten Therapiekonzept. Sie könnte die Psychiatrie um eine ortsunabhängige Versorgungsform ergänzen, die ambulante, stationäre und teilstationäre Angebote zeitgemäß erweitert.