THENAGA

Kinder mit psychischen Erkrankungen virtuell behandeln

Nach der Entlassung aus der Klinik gilt es, erlernte Verhaltensstrategien zu festigen.© Adobe Stock/AnnaStills

Motivation

Eine wirksame Therapieform für Kinder mit psychischen Erkrankungen ist die (teil-)stationäre psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung. Nach der Entlassung aus der Klinik gilt es jedoch, die erlernten Strategien in den Alltag zu übertragen und die Therapieerfolge aufrechtzuerhalten. Bei der Verbesserung der Versorgungskontinuität können virtuelle Therapieangebote helfen.

Ziele und Vorgehen

Daher entwickeln die im Projekt THENAGA Forschenden ein digitales Unterstützungsangebot in Form einer App, die Kinder im Grundschulalter während und nach ihrer Therapie gemeinsam mit einer Bezugsperson nutzen können. Auf dem Tablet oder Smartphone können die Kinder spielerisch Übungen durchführen, interaktiv therapeutische Inhalte vertiefen, das Erreichen selbst gesteckter Ziele dokumentieren und ein sogenanntes Serious Game, also ein Spiel mit ernsten Lerninhalten, spielen. Im Sinne einer Co-Creation beteiligt das Forschungsteam Kinder, Eltern und Behandelnde an der Entwicklung der Technologie. Die anschließende Erprobung findet in vier Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie statt.

Innovationen und Perspektiven

Die digitale, Gamification-basierte Therapiebegleitung stellt ein niedrigschwelliges Interventionsangebot dar, das sich mit vergleichsweise geringem Aufwand in die klinische Praxis und den Alltag der Betroffenen integrieren ließe und dadurch zu einer Verbesserung der Versorgung von Kindern mit psychischen Erkrankungen betragen könnte.