VISAKI

Soziale Angststörungen von Kindern virtuell lindern

In einer sicheren VR-Umgebung können Kinder ihre sozialen Fähigkeiten trainieren.© Adobe Stock/contrastwerkstatt

Motivation

Kinder, die unter einer sozialen Angststörung leiden, sind in ihrem schulischen und sozialen Leben stark beeinträchtigt. Die Angst führt zu sozialem Rückzug, Einsamkeit und weiteren psychischen Problemen im Erwachsenenalter. Ohne frühzeitige Behandlung bleiben die Störungen meist bestehen. Das hat oftmals negative Auswirkungen auf Bildung und gesellschaftliche Teil-habe der Betroffenen.

Ziele und Vorgehen

Für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren entwickelt und evaluiert das Forschungsteam des Projekts VISAKI daher ein interaktives System: Die Plattform nutzt Virtuelle Realität (VR) und unterstützt die Kinder in einer sicheren Umgebung mithilfe von spielerischen Elementen und immersiven Erfahrungen dabei, ihre sozialen Fähigkeiten in verschiedenen Szenarien zu üben. Die Forschenden kreieren dazu interaktive Gamification-Elemente, komplexe Interaktionsmöglichkeiten und therapeutische Szenarien. In Multi-User-Sitzungen können sich mehrere Nutzende gegenseitig unterstützen. Dargestellt durch Avatare erleben die Kinder in diesen virtuellen Gruppeninteraktionen das Gefühl von Gemeinschaft und verbessern ihre sozialen Kompetenzen. VR ermöglicht intensivere und häufigere Anwendungen der erlernten Techniken. Das System überbrückt zudem Therapiepausen und erhöht die Wirksamkeit der Behandlung.

Innovationen und Perspektiven

Die Technologie lässt sich in Kliniken und Schulen anwenden. Die Projektergebnisse könnten zur Neugestaltung der Therapie sozialer Angststörungen beitragen und auf weitere psychische Angststörungen und Altersgruppen erweitert werden.