Digitale Plattformen, die den Zugang zu interaktiven Assistenzsystemen erleichtern

Am 9. Mai 2023 fand das Abschlusstreffen der Förderlinie „Digitale Plattformen: Interaktive Assistenzsysteme für den Menschen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin statt.

© Höft, VDI/VDE-IT

Insgesamt 45 Forschende aus acht geförderten Forschungsprojekten trafen sich in der Neuen Mälzerei und stellten einander die Ergebnisse ihrer dreijährigen Forschungsarbeiten vor.

Digitale Plattformen sollen Einzellösungen verknüpfen

Ziel der Bekanntmachung war es, die Erforschung und Entwicklung von digitalen Plattformen zu fördern, mit deren Hilfe existierende Assistenzsysteme aus unterschiedlichen Bereichen – unter anderem aus der medizinischen Versorgung – kombiniert und Synergien genutzt werden können, um einen größtmöglichen Nutzen für den Menschen zu erzielen.

Bereits 2018 war die Bekanntmachung als Wettbewerb gestartet: Damals hatten 20 Projekte an einer 9-monatigen Konzeptionsphase teilgenommen. Anschließend folgte die Umsetzungsphase, für die sich daraus acht Projekte qualifizieren konnten.

Im Zuge der Forschungsarbeiten entstand beispielsweise eine Plattform, mit der Medizinerinnen und Mediziner nach dem Baukastenprinzip Virtual Reality (VR) Anwendungen konzipieren und zur Unterstützung von Therapien und der Rehabilitation einsetzen können (VIA-VR). Außerdem entstand in einem anderen Projekt eine chatbotbasierte Plattform für pflegende Angehörige, die vor allem der Informationsgewinnung und Beratung dient. Dabei gelang es erstmals, eine Ontologie des benötigten Fachwissens zu erstellen und zu visualisieren (eDEM-CONNECT).

Eine Übersicht aller vorgestellten Projektergebnisse sowie für die Veranstaltung erstellte Kurzvideos finden Sie hier.

Wichtig war es dem BMBF, nachhaltige Ergebnisse zu schaffen. Innerhalb ihrer Verbünde sollten daher Geschäftsmodelle beziehungsweise Konzepte zur Weiterführung entwickelt und exemplarisch umgesetzt werden.

Potenzial für digitale Plattformen im Gesundheitsbereich

Umso spannender waren die Einblicke in die Möglichkeiten eines Markteintritts, die Laura Wamprecht, Geschäftsführerin der Flying Health GmbH, in ihrer Keynote aufzeigte. Flying Health arbeitet mit sämtlichen Stakeholdern des Gesundheitswesens und unterstützt vor allem frühphasige Unternehmen mit gezielten Beratungsleistungen dabei, Konzepte bis zur Marktreife weiterzuentwickeln. In ihrer Keynote zeigte Frau Wamprecht am Beispiel digitaler Gesundheitsanwendungen auf, dass die Voraussetzungen für die Vermarktung digitaler Plattformen aktuell sehr gut sind: Mit der elektronischen Patientenakte (ePA), dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) oder dem Fast-Track-Verfahren für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sei ein neuer Markt für digitale Versorgung geschaffen worden. Frau Wamprecht verdeutlichte zudem an den Beispielen einiger bekannter Plattformen – unter anderem Doctolib, Thrive oder Caspar Health – wie digitale Plattformen im Gesundheitswesen funktionieren und mit welchen Herausforderungen diese zu kämpfen haben.

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Kreativer und offener Austausch

Am Nachmittag kamen die Vertreterinnen und Vertreter aus den Forschungsprojekten zu interaktiven World-Café Workshops zusammen. In den moderierten Sessions sprachen sie über die schönsten Erfolge der Projektlaufzeit, aber auch über Dinge, aus denen sie für künftige Forschungsprojekte lernen konnten.

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Weitere Informationen:

Ergebnissteckbriefe der Bekanntmachung

Bekanntmachung