Digitale Plattformen (PIA)

Wettbewerb „Digitale Plattformen: Interaktive Assistenzsysteme für den Menschen“

Gefördert wurden neuartige und kreative Lösungen zur Erforschung, Entwicklung und Umsetzung von digitalen Plattformen für „Interaktive Assistenzsysteme für den Menschen“.

Diese waren darauf ausgelegt, existierende Einzellösungen aus unterschiedlichen Bereichen der Mensch-Technik-Interaktion bestmöglich zu kombinieren und Synergien zu nutzen, um einen größtmöglichen, positiven Effekt für den Menschen zu erzielen. Die Lösungen orientierten sich dabei am Themenfeld „Gesundes Leben“ des MTI-Forschungsprogramms oder ließen sich dem häuslichen Alltag und Umfeld zuordnen.

Die geförderten Projekte widmeten sich einem der folgenden Forschungsthemen:

  • Entwicklung, Umsetzung und Evaluation möglichst generischer Methoden und Technologien zur Sicherstellung einer zuverlässigen (und intelligenten) Interoperabilität unterschiedlicher Geräte (technische Plattform);
  • Entwicklung, Umsetzung und Evaluation neuer innovativer Methoden zur automatischen Erkennung und Vernetzung von optimal zusammenpassenden und auf den angegebenen Nutzerbedarf ausgelegten Angeboten inkl. nicht-funktionale Eigenschaften wie Einhaltung eines Kostenrahmens, geringe Latenzzeiten oder Ausfallsicherheit (Service Plattform);
  • Entwicklung, Umsetzung und Evaluation von gemeinsamen und sicheren Entwicklungs-, Test- und Simulationsumgebungen zur Konstruktion und Vernetzung von Geräten sowie neue Möglichkeiten der Nutzereinbindung bei der Evaluation der simulierten bzw. getesteten Systeme, z. B. durch den Aufbau einer Nutzerdatenbank sowie das Versenden gesponserter Testpakete bzw. deren Auf- und Einbau zur Nutzerevaluation im häuslichen Umfeld (Kommunikationsplattform).

Zudem adressierten sie folgende nicht-technische Herausforderungen:

  • Erschließung von Chancen der Plattformökonomie,
  • Entwicklung und Umsetzung von Methoden, durch die alle bereits existierenden Angebote über eine Plattform sichtbar und nutzbar gemacht werden können,
  • Berücksichtigung ethischer, rechtlicher und sozialer Aspekte (ELSA); insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit,
  • bestmögliche Nutzung von Synergien zwischen Unternehmen, Forschern und Nutzern sowie
  • missionsgetriebene Unterstützung der Vernetzung aller Akteure.

Aktuell bereits existierende, vielversprechende Ansätze scheitern oft an der fehlenden Akzeptanz der potenziellen Nutzer und der damit einhergehenden fehlenden Verbreitung. Dies ist unter anderem auch auf ein unausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis zurückzuführen. Dementsprechend nahmen die geförderten Projekte immer auch die Wirtschaftlichkeit neuer MTI-Lösungen in den Blick, um eine entsprechende Breitenwirksamkeit zu erzielen.

Die Förderrichtlinie war in drei aufeinander aufbauende Phasen gegliedert, für die unterschiedliche Anforderungen galten.

Phase 1: Ideenwettbewerb

Aufgrund der Komplexität der Plattformgestaltung wurden zunächst im Rahmen eines Ideenwettbewerbes innovative Ideen zur Konzeption der Plattform gesucht. Interessenten wie Start-ups, KMU aber auch Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen präsentierten Kurzkonzepte zur Ausgestaltung der Plattform.

Phase 2: Konzeptentwicklung

Es wurden zehn Kurzkonzepte ausgewählt, um ihre Ideen zu konkretisieren, geeignete Projektpartnerinnen und -partner in das Konzept zu integrieren und erste Machbarkeitsuntersuchungen durchzuführen.

Phase 3: Förderung der Umsetzung

Acht Projekte erhielten die Gelegenheit, ihre ausgearbeiteten Plattformkonzepte konkret in die Praxis zu überführen und die dafür notwendigen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zu lösen.