Vielversprechende Kombination von Robotik und KI – Ein Rückblick auf die KIRO2024

Am 18. und 19. Juni 2024 fand in Berlin die Konferenz "KI-basierte Robotik 2024" (KIRO2024) statt. Veranstaltet von BMBF und BMWK, versammelte sie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Industrie und Politik. Darunter auch drei Forschende aus der Bekanntmachung „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktion in der Praxis (RA3)“, mit denen wir im Vorfeld Interviews führten.

Die KIRO2024 versammelte hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Industrie und Politik. © VDI/VDE-IT

Am Vortag der KIRO2024 fand das Vernetzungstreffen der Verbundprojekte aus der Förderbekanntmachung „Roboter für Assistenzfunktionen: Interaktion in der Praxis (RA3)“ statt. Wir trafen uns dort mit Prof. Rönnau, Prof. Behnke und Dr. Hochdorfer, die auf der KIRO2024 als Experten sprachen. In kurzen Videostatements erläuterten sie uns ihre Sicht auf das Zusammenspiel von KI und Robotik und zeigten dabei noch offene Forschungsfragen auf.

© IMI / KIT

Prof. Dr. Arne Rönnau, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Seit dem 01.04.2024 hat Arne Rönnau die Professur für „Intelligente Maschinen“ inne. Zuvor war er Abteilungsleiter am FZI Forschungszentrum Informatik und leitete dort das FZI Living Lab Service Robotics. Er forscht im BMBF-geförderten Transferzentrum RimA.

Auf der KIRO2024 moderierte Prof. Rönnau die Session „Servicerobotik: Wann bekommt jeder seinen eigenen Roboter?“

Hier geht es zum Videostatement von Prof. Dr. Arne Rönnau.

© Behnke / Uni Bonn

Prof. Dr. Sven Behnke, Universität Bonn

Sven Behnke hat seit 2008 den Lehrstuhl für Autonome Intelligente Systeme an der Universität Bonn inne und ist Leiter des Instituts für Informatik VI – Intelligente Systeme und Robotik. Er forscht im BMBF-geförderten Transferzentrum RimA.

Auf der KIRO2024 hielt Prof. Behnke einen Vortrag mit dem Titel „Der Weg zum bewussten Serviceroboter“.

Hier geht es zum Videostatement von Prof. Dr. Sven Behnke.

© ADLATUS Robotics GmbH

Dr. Siegried Hochdorfer, ADLATUS Robotics GmbH

Dr. Siegfried Hochdorfer ist Robotik-Spezialist und Gründungsmitglied der ADLATUS Robotics GmbH, einem Unternehmen, das autonome Servicerobotersysteme für den professionellen Reinigungsbereich entwickelt. Er forscht im BMBF-geförderten Kompetenzzentrums ZEN-MRI.

Auf der KIRO hielt Dr. Hochdorfer einen Vortrag mit dem Titel „Vertrauen schaffen für Roboter im öffentlichen Raum“.

Hier geht es zum Videostatement von Dr. Siegfried Hochdorfer.

Einige zusammenfassende Eindrücke von der KIRO2024

Zum Auftakt der KIRO2024 hielten Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (BMBF) und der Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Udo Philipp, jeweils einen Kurzvortrag.

  • Frau Stark-Watzinger betonte den hohen Stellenwert von Robotik für den Standort Deutschland. Dabei erläuterte sie die Fortschreibung des Aktionsplans Robotik und die Gründung des Robotics Institute Germany (RIG).
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (Mitte) mit Prof. Dr. Angela Schoellig (TUM) und Prof. Dr. Tamim Asfour (KIT).© VDI/VDE-IT/Assig
  • Herr Philipp lobte in seiner Rede die hohe Motivation der Robotik Community, die Weiterentwicklung des Forschungsfelds nach den Werten der EU voranzutreiben. Gleichzeitig sprach er sich für ein Gütezeichen für Roboter aus.
  • Dr. Elsa Kirchner (Uni Duisburg-Essen) argumentierte in ihrer Keynote „Smarte Robotik im Kontext der technologischen Souveränität“, dass Schlüsseltechnologien für die Robotik in Europa produziert werden müssen, um Souveränität dauerhaft gewährleisten zu können.
  • Thomas Hähn, Leiter der HAHN Automation Group, sprach in seiner Keynote „Innovation durch Technologie: Die Potenziale der KI-basierten Robotik für Deutschland“ über Hürden für Investitionen und für die Schaffung von Vertrauen in Robotik. Er sprach sich zudem für eine schnelle Zulassung von KI-Technologien für die Robotik aus.
  • Dr. Angela Schoellig (TUM) und Prof. Dr. Tamim Asfour (KIT) stellten das Robotics Institute Germany (RIG) vor: Zusammenschluss von zehn Universitäten und vier außeruniversitären Einrichtungen – zudem 15 assoziierte Universitäten und vier assoziierte Netzwerke. Schwerpunkte: KI und Robotik. Ziele: Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung der technologischen Souveränität Deutschlands in der KI-basierten Robotik"
  • Prof. Sami Haddadin hielt im Vortrag „ActGPT: Foundation Models für Roboter“ fest, dass die Hardware-Basis bereits in Deutschland entwickelt und hergestellt werde. Woran es jedoch noch fehle, seien für die Robotik geeignete Datensätze und Lernalgorithmen, die Modelle mit diesen Datensätzen trainieren. Daran werde aktuell bereits gearbeitet. Die nächste Herausforderung werde es laut Prof. Haddadin, die repräsentativen Datenpunkte aus den gesammelten Datensätzen herauszufiltern und mit diesen sogenannte Foundation Models für intelligente Roboter zu trainieren.
  • In einer Paneldiskussion diskutierten Prof. Dr. Angela Schoellig, Prof. Dr. Ulrike Thomas, Dr. Werner Kraus, Prof. Dr. Oliver Brock, Prof. Dr. Norbert Elkmann und Prof. Dr. Kai Oliver Arras zu „F&E-Herausforderungen in der intelligenten Robotik“. Dabei stellten sie drei Kernfelder für die weitere Forschung heraus: (1) Die Interaktion mit sozialer Robotik, die enorm wichtig für die gesellschaftliche Akzeptanz von Robotik sei; (2) Der Ease-of-use, also die einfache und intuitive Interaktion und Bedienung von Robotik, die eine wirkliche Skalierung von Robotik ermöglicht; und (3) die grundlegende Bedarfsorientierung, bei der die Anwendenden im besten Fall selbst die Robotik (mit-)entwickeln.

Einen ausführlichen Nachbericht zur KIRO2024 finden Sie hier.

Weitere Informationen

Nachbericht RA3 Vernetzungstreffen

https://www.elektronikforschung.de/robotik