Entwicklung eines multisensorischen Systems zur Vorbeugung von Dekubitus
In der Palliativpflege sind Hautläsionen und Druckgeschwüre (Dekubitus) bei immobilen Patienten häufige und schwerwiegende Komplikationen. Besonders gefährdet sind neben älteren Patienten auch Kleinkinder bis zu einem Alter von fünf Jahren sowie Kinder mit eingeschränkter Mobilität. Am Körper fixierte medizinische Versorgungs- und Hilfssysteme üben oft zusätzlichen Druck auf die Haut aus und begünstigen die Entstehung von Dekubitus.
Ziel im Projekt DekuProSys ist die Entwicklung eines modularen Sensorsystems, das die Umlagerung und Eigenbewegung junger Pflegebedürftiger sowie Risikofaktoren wie Feuchtigkeit und Temperatur für Gewebeschäden und Druckgeschwüre erfasst. Die Daten können auf verschiedene Informationssysteme übertragen werden, die den Pflegenden zur Verfügung stehen. Abweichende Muster in den Sensorparametern lösen Warnungen aus bzw. geben Hinweise für Präventionsmaßnahmen. Die Daten sollen dazu dienen, Lagerungs- und Mobilisationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche weiter zu verbessern und eine optimale Installation von medizinischen Hilfsmitteln am Körper zu ermöglichen.
Aktuelle Systeme zur Dekubitusprophylaxe messen meist die Druckverteilung der Betroffenen und sind nur in Kombination mit systemkompatiblen Matratzen voll funktionsfähig. Das geplante Lagerungs- und Mobilisationssystem funktioniert demgegenüber unabhängig von einer Matratze und überwacht zusätzlich zur Druckverteilung auch weitere Risikofaktoren von Dekubitus.