Ergebnissteckbrief DekuProSys

Ein Monitoring- und Assistenzsystem für die Dekubitusprophylaxe in der Palliativpflege

Projekt

Im Projekt DekuProSys wurde ein Dekubitus-Prophylaxe-System entwickelt, das über drahtlose Sensoren verfügt, um Einflussfaktoren für die Entstehung von Druckgeschwüren zu erfassen, die durch langes Liegen erzeugt werden Über eine graphische Benutzeroberfläche an einem Monitor werden diese Informationen den Nutzerinnen und Nutzern in der palliativen Pflege zur Verfügung gestellt.

Motivation

Druckgeschwüre sind eine der häufigsten Begleiterscheinungen bei der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen. Die Sicherstellung einer möglichst hohen Lebensqualität steht bei der Palliativversorgung im Vordergrund. Ethische Kontroversen und schwierige Entscheidungsfindungen führen hierbei zu Unsicherheiten und Belastungen bei Pflegenden, Pflegebedürftigen sowie deren Angehörigen. Technische Unterstützungssysteme müssen dabei in den Pflegealltag eingepasst werden, damit sie für alle Beteiligten Entlastung bringen. So kann Druckgeschwüren erfolgreich vorgebeugt werden.

Technische Innovationen

Die Entwicklung des Sensorsystems erfolgte nach einem nutzerzentrierten Ansatz. Eine begleitende Forschung mit sozialwissenschaftlicher Betrachtung hatte eine große Praxistauglichkeit der Lösung zum Ziel. Das entwickelte Unterstützungssystem verfügt über Sensoren, die ohne Körperkontakt die Bewegung und das Körperklima der Pflegebedürftigen erfassen. Die auf Grundlage der Sensormessungen generierten Hinweise werden in einem nutzergerechten Informationssystem für die Pflegenden bereitgestellt. Dieses System und die Sensorik können angepasst werden, so dass ein Einsatz bei Kindern als auch Erwachsenen möglich ist. Sowohl informell als auch formell Pflegende in der stationären und ambulanten Palliativversorgung können es einsetzen.

Ausblick

Die Forschung im Rahmen des Projekts hat gezeigt, dass technische Unterstützung bei der Vorbeugung von Druckgeschwüren im palliativen Setting besonders im Bereich der Information, Dokumentation und Kommunikation gefragt ist. Pflegende können hier effektiv entlastet werden. Ein Fokus zukünftiger Forschung liegt auf dem Ausbau dieser Funktionen von Assistenzsystemen für die Pflege. Denkbar ist auch der Einsatz solcher Systeme für die Qualifikation ungelernter Pflegekräfte.