Mehr Sicherheit für die häusliche Beatmungspflege
Einige chronische Erkrankungen, wie z. B. die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD), führen dazu, dass die Atem- und Lungenfunktionen dauerhaft lebensbedrohlich eingeschränkt sind. Häusliche Intensivpflege ist daher nur mit entsprechenden Heimbeatmungsgeräten möglich. Die existenzielle Abhängigkeit von dem technischen System stellt dabei für den beatmeten Patienten eine große Belastung dar.
Im Projekt MeSiB wird darum ein umfassendes Sicherheits- und Schutzkonzept für beatmungspflichtige Pflegebedürftige und ihre Pflegenden entwickelt. Im Zentrum steht eine sogenannte Safety-Box, die als Datenzentrale fungiert: Sie fusioniert die Informationen der angeschlossenen Medizingeräte wie z. B. Beatmungsgeräte mit ambienter Raumsensorik zur Verhaltens- und Aktivitätserkennung. Bei auftretenden Notfällen wird über ein zweistufiges Modell zunächst die Notrufzentrale benachrichtigt. Die nimmt eine erste Beurteilung der Dringlichkeit sowie der Art des Ereignisses vor und leitet die notwendigen Maßnahmen ein. Bei Bedarf wird dann das Telemedizin-Netzwerkzentrum eingeschaltet, das Pflegende zu den richtigen medizinisch-pflegerischen Entscheidungen anleitet.
Flankierend wird eine Simulatorpuppe entwickelt und erprobt, die – eingebunden in ein Schulungskonzept für informell Pflegende – die Überleitung von der klinischen in die ambulante Pflege unterstützt und zukünftig für Trainingseinheiten zur Bewältigung von Krisensituationen zur Verfügung steht.