Sicherheit und Schutz für zu Hause beatmete und intensiv pflegebedürftige Menschen
Pflegebedürftige, die zu Hause beatmet werden, stellen Pflegende vor besondere Herausforderungen. Im Projekt MeSiB wurde ein Sicherheits- und Schutzkonzept für intensivpflegebedürftige Menschen, Angehörige und professionell Pflegende in der Heimbeatmung erarbeitet. Die Technologiekomponenten des Systems ermöglichen eine innovative Notfallerkennung und können bei Bedarf mit einem Telemedizin-Zentrum verknüpft werden. Außerdem wurden Schulungskonzepte erarbeitet.
Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Es wurde ein Sicherheitssystem realisiert und darüber hinaus wurden die Perspektiven der Pflegebeteiligten durch qualitative Bedarfserhebungen und Risikoanalysen einbezogen. Mit Hilfe der Ergebnisse wurden nachhaltige und simulationsbasierte Schulungskonzepte entwickelt. Sie kombinieren Technologien in der häuslichen Umgebung des Pflegebedürftigen mit der Möglichkeit über telemedizinische Verfahren Kontakt mit Ansprechpartnern in Kliniken aufzunehmen.
Für das Projekt gestalteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Sensoren so, dass sie Gegebenheiten wie zum Beispiel die Zahl der anwesenden Personen in einem Raum erfassen können. Bei Notfällen liefert das System gegebenenfalls wichtige Hinweise zur Bewältigung der Situation. Im Falle einer Alarmierung durch die sogenannte Safetybox sind die Messgrößen wichtiger Körperfunktionen der Pflegebedürftigen sofort verfügbar und können an Verantwortliche in einem Telemedizin-Zentrum übermittelt werden.
Pflegende sollen darauf vorbereitet werden, auf kritische Situationen in der Häuslichkeit mit modernsten Technologien und telemedizinischen Verfahren reagieren zu können. Das gilt für Angehörige und Fachpflegepersonal gleichermaßen. Dabei wird die größte Herausforderung darin liegen, den Umgang mit kritischen Situationen so aufzubereiten, dass die Pflegenden sicher mit den vorhandenen Technologien umgehen können. So soll vermieden werden, dass zusätzlicher Stress entsteht. In diesem Kontext bedarf es weiterer Forschungsmaßnahmen, um das Zusammenspiel von Sensorik und Informationstechnologie an der Mensch-Maschine-Schnittstelle weiter zu optimieren.