Zum Thema „Mensch-Technik-Verhältnisse transdisziplinär reflektieren und gestalten“ veranstaltete das Cluster Integrierte Forschung Ende Januar 2024 seine vierte Fachtagung im Heinz Nixdorf Museumsform in Paderborn.
Neben Forschenden der Projektverbünde aus den Teilclustern 1 und 2 nahmen zum ersten Mal auch Vertreterinnen und Vertreter der neu im November 2023 gestarteten Teilcluster 3-Projekte an der Veranstaltung teil.
Katrin Nostadt, stellvertretende Leiterin des BMBF-Referats „Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität; Medizintechnik“, eröffnete die Tagung und erinnerte sich zurück, dass ihr Fachreferat – damals noch unter dem Namen „Mensch-Technik-Interaktion“ – bereits vor mehr als zehn Jahren großes Augenmerk auf ethische, rechtliche und soziale Aspekte in der Forschung gelegt hatte. Kein Projekt wurde gefördert, ohne hier gewisse Mindestanforderungen zu erfüllen. Seitdem habe sich Einiges getan: Heute umfasst das Cluster Integrierte Forschung insgesamt elf Projektverbünde. Forschende tauschen sich inter- und transdisziplinär über zahlreiche Fragestellungen aus.
Seit fast drei Jahren untersuchen die beiden Teilcluster 1 und 2 des Clusters Integrierte Forschung die einzelnen Fragestellungen zu diesem Thema. Am 31. Januar und 1. Februar 2024 präsentierten sie im Rahmen der Fachtagung ihre vorläufigen Ergebnisse. Dabei ging es unter anderen um folgende Fragestellungen:
Teilcluster 1 |
Teilcluster 2 |
DIGITALE LEBENSWELTEN |
KOLLABORATIVE INTERVENTIONEN |
Einflussnahme von Technikreflektion auf Technikgestaltung (LeDiLe) |
Berücksichtigung von ethischen und sozialen Aspekten in der Forschung (ESTER) |
Orientierungshilfen für die Gestaltung gelingender Mensch-Roboter-Relationen (OrDiLe) |
Erweiterung der Co-Creation-Methoden |
Stärkung digitaler Souveränität (SoDiLe) |
Rechtliche Beratung bei Technikentwicklung (RechTech) |
Im Rahmen der Fachtagung stellte sich zudem das neu formierte Teilcluster 3 „Perspektiven offener Wissenschaft in einer digitalisierten Demokratie“ vor, das im November 2023 gestartet ist: Im Fokus der fünf Forschungsprojekte steht die Öffnung der Wissenschaft angesichts der neuen gesellschaftlichen Herausforderungen im Umgang mit multiplen Krisen. Da die Probleme komplexer werden, erfordern sie die inter- und transdisziplinäre Erarbeitung von Lösungsansätzen, und dies nicht nur innerhalb der Wissenschaftscommunity, sondern auch unter Einbezug wissenschaftsexterner Perspektiven in die Wissensproduktion. Dies diene umgekehrt auch dazu, die Akzeptanz und Nachhaltigkeit der Lösungen zu erhöhen, so Dr. Katharina Gerl, Koordinatorin des Teilclusters 3.
Konkret widmen sich die Projekte der Erforschung von KI-basierten Anwendungen zur Teilhabe an Wissensproduktion, der Verankerung von ethischen Aspekten in KI-Anwendungen innerhalb der Technikentwicklungsprozesse, der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen in diese Prozesse sowie dem verbesserten Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Bis 2026 erarbeiten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entsprechende Wege zur Co-Creation und Beteiligung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen an Wissens- und Technikentwicklungsprojekten.
Teilcluster 3 |
PERSPEKTIVEN OFFENER WISSENSCHAFTEN |
Ethische Aspekte von KI in Forschungsprozessen verankern (ANKER) |
KI-Interventionen zur Verbesserung von Online-Diskursen (IndI) |
Inklusive Partizipation an der Technologieentwicklung (INPART) |
Künstliche Intelligenz und Bürgerbeiräte (KIB) |
Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft optimieren (UWIGO) |
Am Vortag der Fachtagung lud das Cluster zur Pre-Conference “Global Justice, Technology, and Integrated Research” ein.
In mehreren Vorträgen wurden folgende Themen in den Blick genommen und diskutiert: