Stromlos vernetzt im Smart Home
In he5utigen Smart-Home-Lösungen benötigen die eingebundenen Geräte in der Regel Strom oder Batterien. Im Projekt Omniconnect haben Forscherinnen und Forscher ein Radarsystem und eine dazugehörige Sende- und Empfängereinheit entwickelt, die auf der RFID-Technologie basiert und keinerlei Stromversorgung mehr benötigt. Das System kann unter anderem bewegliche Gegenstände wie Schlüssel im häuslichen Umfeld orten und hilft dabei, die Position und Körperhaltung von Personen zu erfassen. Somit eignet sich das System auch zur Sturzerkennung etwa bei der Betreuung pflegebedürftiger Menschen.
Aktuell verfügbare Smart-Home-Geräte werden in der Regel von der Nutzerin oder vom Nutzer nach der Anschaffung händisch in das System eingebunden, etwa über eine Anbindung an das häusliche Stromnetz. Bei kleinen mobilen Geräten muss allerdings auf die Versorgung mit Batterien zurückgegriffen werden. Vor allem Letzteres schränkt die Einsatzmöglichkeiten und die Vernetzung solcher Lösungen ins Smart Home stark ein.
Das hochfrequente Omniconnect-Radarsystem wird durch ein passives RFID-Etikett ergänzt, welches die Geräte mit dem Smart Home verbinden. Diese lassen sich einfach an bewegliche Objekte anbringen und ermöglichen eine unaufdringliche und datenminimierende Bewegungsanalyse. Perspektivisch soll auch die Anbringung der Sticker an feste Gegenstände realisiert werden. Das System erkennt dann zum Beispiel, ob ein Fenster geöffnet oder verschlossen ist. Eine grafische Benutzeroberfläche bietet eine schnell individualisierbare Übersicht der erfassten Gegenstände. Außerdem wurde im Rahmen des Projekts ein Deep-Learning-Modell zur Klassifikation von Körperhaltung trainiert.
Das in Omniconnect verwendete Verfahren bietet eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten: So kann das System beispielsweise genutzt werden, um das Smart Home künftig über Gestensteuerung zu bedienen.