KI analysiert Gesundheitsdaten aus Hörgeräten
Das im Projekt A2I forschende Team entwickelte Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Analyse von Gesundheitsdaten, die im und am Ohr erhoben werden. Ziel war die Verbesserung audiologischer, arbeitsmedizinischer und kardiologischer Versorgungsprozesse.
Mit zunehmenden Alter leiden Menschen nicht nur vermehrt an chronischen Krankheiten, sondern gleichermaßen an verringerter Hörfähigkeit. Der Anteil dieser Menschen an der Bevölkerung steigt aufgrund des demografischen Wandels. Gleichzeitig werden Sensoren für Vitaldaten immer kleiner. Das wirft die Frage auf, ob sich diese Sensoren nicht in Zukunft in Hörsysteme integrieren und mittels KI analysieren ließen. So könnten Hörgeräte nicht nur eine bessere Sprachverständlichkeit und geringere Höranstrengung in schwierigen Hörsituationen bieten. Gleichzeitig verbesserten sie die Erkennung und dauerhafte Fernüberwachung von chronischen Krankheiten.
Die Forschenden untersuchten die Auswirkungen akustischer Umgebungen in Co-Working Spaces auf die Kreativität diverser Teams. Gleichzeitig entwickelten sie neue Verfahren zur Bestimmung der individuellen Höranstrengung. Ferner erforschten sie KI-basierte Verfahren zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit in Situationen, die für Menschen mit Hörverlust audiologisch besonders herausfordernd sind, weil mehrere Personen gleichzeitig sprechen.
Darüber hinaus entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Werkzeuge und KI-Verfahren zur Analyse der in und am Ohr erhobenen Gesundheitsdaten. So sollten bei Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz plötzlich auftretende Verschlechterungen des Gesundheitszustands, sogenannte Dekompensationen, früher telemedizinisch erkannt und somit besser behandelt werden können.
Wahrscheinlich werden schon in wenigen Jahren vernetzte Hörgeräte und Cochlea-Implantate verfügbar sein, die nicht nur das Hören, sondern auch das Gesundheitsmonitoring verbessern. Eine zentrale Frage wird sein, ob es gelingt, diese in telemedizinische Betreuungskonzepte für Patientinnen und Patienten mit chronischen Krankheiten einzubinden. Aus Sicht der Forschung stellt sich die Frage, ob es weitere Krankheitsbilder gibt, bei denen vernetzte Hörsysteme die Versorgung verbessern könnten.