Mensch-Technik-Interaktion für digitale Souveränität (DiSo)

Gefördert wurden Innovationen der MTI, die Nutzende befähigen, zu verstehen, welche Daten und Datenverknüpfungen digitale Systeme prinzipiell erfassen, verarbeiten, kombinieren und weiterleiten können. Dadurch sollen Nutzende zu einem reflektierten Umgang mit ihren Daten befähigt werden.

Frau und Mann tippen auf ein digitales Schloss
© istockphotos/guvendemir

Mit Hilfe neuer Interaktionsformen zwischen Mensch und Technik sollen die Generierung und die Verwendung von Daten für Nutzerinnen und Nutzer besser nachvollziehbar gemacht werden. Über das Konzept der „Informierten Einwilligung“ hinausgehend, sollen Nutzende dazu befähigt werden, ein Datenbewusstsein zu entwickeln und kompetente Entscheidungen im digitalen Raum zu treffen. Neben einer besseren Verständlichkeit und einer erleichterten Steuerung der Datenverwendung ist das Ziel der digitalen Souveränität auch die Vermittlung von Kompetenzen sowie kritischer Reflexionsfähigkeit im Umgang mit digitalen Technologien.

Gefördert wurden Projekte, die einen oder beide der folgenden Schwerpunkte adressieren:

  1. Die Entwicklung neuer digitaler Interaktionsformen, um den selbstbestimmten und reflektierten Umgang mit Daten und digitalen Technologien nutzerfreundlich zu gestalten und das Verständnis und die Kontrolle über die Datennutzung zu gewährleisten.
  2. Die Gestaltung von lernförderlichen Mensch-Technik-Dialogen, die die Kompetenz des Menschen in der Nutzung digitaler Systeme und Medien stärken. Dazu gehören auch die Vermittlung eines souveränen Umgangs mit relevanten Sicherheitsaspekten sowie die kritische Auseinandersetzung mit möglichen Risiken durch neue adaptive Lehr- und Lernsysteme.

Der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen soll im Mittelpunkt der Interaktionsgestaltung und des Entwicklungsprozesses stehen. Daher sollen in die Konzeption der neuen datenschutzfreundlichen Interaktionsformen grundlegende Erkenntnisse zur menschlichen Informationsverarbeitung, zur Wissensvermittlung, zur Entscheidungsfindung und zur Motivation genutzt werden, um über die Mensch-Technik-Interaktion eine nicht nur informierte, sondern reflektierte Entscheidungen zu ermöglichen. In die Gestaltung kompetenzerweiternder Dialoge sollen innovative Werkzeuge zur Wissensvermittlung und zur Motivation genutzt werden, die in multimedialen Dialogen, Visualisierungen, Simulationen, Serious Games oder Gamification-Verfahren bestehen können.

Die Forschung orientierte sich am Ansatz der integrierten Forschung und wendete den neuesten Stand von „User Centered Design“ und partizipativen Entwicklungsmethoden an. Die geförderten Projekte verfügten über fundierte Kenntnisse über sowie Zugang zur der im geplanten Projekt adressierte Zielgruppe. Hierfür wurden interdisziplinäre Kompetenzen und eine Organisation aus der Praxis maßgeblich in der Projektumsetzung eingebunden.

Die in den Verbundprojekten adressierten Innovationen wiesen einen erheblichen Forschungsbedarf auf und gingen über den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft und Technik hinaus. Außerdem wiesen sie einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zu bereits existierenden oder in der Entwicklung befindlichen Lösungen auf.

Netzwerk „Digitale Souveränität“

Die in den Projekten entwickelten kontextspezifischen Einzellösungen wurden in einem Netzwerk zusammengebracht, um die gesamtgesellschaftliche Dimension des Themas „Digitale Souveränität“ sichtbar zu machen. Im Fokus dieses Netzwerks stand der Wissenstransfer von der Forschung in die Gesellschaft. Die Koordinierung geschah durch einen Partner, der in einem der ausgewählten Verbundprojekte gefördert wird. Dafür ist ein Projektpartner erforderlich, der sich bereits aktiv an der gesellschaftlichen Debatte zu Fragen der Digitalisierung beteiligt. Er war zum einen dafür verantwortlich, den Austausch zwischen den Projekten anzuregen und Teilergebnisse zu integrieren. Dies beinhaltet unter anderem die Etablierung einer Plattform und die Organisation von Vernetzungstreffen, bei denen die Möglichkeit zum Wissensaufbau besteht. Zum anderen übernahm der die Kommunikation der F&E-Ziele und Zwischenergebnisse in die Öffentlichkeit sowie die Integration von interessierten Bürgerinnen und Bürgern als erweiterte Nutzergruppen im Rahmen des Netzwerks.

Ergebnissteckbriefe

Hier finden Sie die Ergebnissteckbriefe der geförderten Projekte.