Es kommentiert Prof. Dr. phil. Manfred Hülsken-Giesler vom Institut für Gesundheitsforschung und Bildung der Universität Osnabrück
„Es ist zu begrüßen, dass die Möglichkeiten des digitalen Fortschritts aktuell auf ihren Mehrwert für Kontexte der nicht-beruflichen und beruflichen Pflege geprüft werden. Entscheidend ist aber, dass die Unterstützung der Pflege durch neue Technologien – und dies gilt auch für Roboter in der Pflege – aus den Anforderungen der Pflege heraus gedacht und entwickelt wird und nicht aus dem technisch möglichen oder aus primär wirtschaftlichen Motiven. Technische Innovation allein stellt noch keinen Mehrwert für die Pflege dar. Wenn es aber gelingt, über den Einsatz von Robotik Impulse für eine echte Weiterentwicklung der Pflege zu ermöglichen, können sich daraus tatsächlich Chancen für die Pflege als körperlich unterstützende Arbeit und als Beziehungsarbeit sowie auch für die Organisation von Pflege in komplexen Bezügen der informellen und professionellen Sorgearbeit ergeben. Ob und wie sich Robotik hier konkret bewähren kann, ist eine noch offene Forschungsfrage – zur Beantwortung sind die ganz individuellen Präferenzen und Wünsche der Pflegeempfänger und ihres Umfeldes sowie die Expertise der Pflege ganz entscheidend zu berücksichtigen.“
Das Statement wurde im Februar 2021 eingeholt.