Begleitforschung in der Assistenzrobotik
Im begleitenden Forschungsprojekt ARAIG werden die Förderprojekte zur Assistenzrobotik des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vernetzt. Das Ziel: Wissenstransfer zu fördern und die Forschung in diesem Umfeld in Deutschland zu harmonisieren. Die Arbeit von ARAIG fördert dadurch die Nachhaltigkeit der Forschung insgesamt und stärkt so den Wissenschaftsstandort Deutschland im Bereich der Assistenzrobotik. Neben der Arbeit im Austausch mit den anderen Projekten, widmen sich die Forschenden auch eigenen grundlegenden Forschungsfragen, die der weiteren Arbeit auf dem Gebiet der Assistenzrobotik dienen, wie einem Akzeptanzmodell, ethischen, sozialen und rechtlichen Fragen und der Sicherheit in der Mensch-Roboter-Interaktion.
Öffentlich geförderte Forschungsprojekte sind durch ihre Projektarbeit häufig so stark eingebunden, dass ein Blick über den Tellerrand und der Austausch mit Konsortien, die ähnliche Problemfelder bearbeiten, aus zeitlichen Gründen kaum möglich ist. Das erschwert eine schlagkräftige Zusammenarbeit bei der Verbreitung und Veröffentlichung von Forschungsergebnissen. Schließlich fehlt in der Regel auch bei der gemeinsamen Arbeit an einer prototypischen Anwendung die Zeit, Themen grundsätzlicher Art zu verfolgen.
Zur Unterstützung von Entwicklungen im Bereich der Assistenzrobotik haben Forschende im Rahmen des Projektes eine mobile Testumgebung entwickelt. Diese hilft bei der Beurteilung von Roboterentwicklungen und ermöglicht es den unterschiedlichen Forschungsprojekten, ihre Demonstratoren zu testen. Eine neu entwickelte, methodische Anleitung dient als Vorlage für eine systematische Beschreibung und qualitative Beurteilung von Szenarien der Mensch-Roboter-Interaktion (MRI). Damit ist es möglich, Leistungskriterien für Roboter abzuleiten – unter Berücksichtigung dessen, was die Nutzenden in der Interaktion erleben. Um das Verhalten auch dann schon erfassen zu können, wenn die Roboter noch nicht fertig gebaut sind, wurde im VR-Labor untersucht, ob Ergebnisse der MRI aus virtuellen Umgebungen in die Realität übertragbar sind. So kann beispielsweise der Einfluss der Robotermorphologie, also dem Erscheinungsbild eines Roboters, auf das Nutzerinnen- und Nutzererleben frühzeitig getestet werden. In ARAIG haben Forschende außerdem spezielle Szenarien betrachtet, wie etwa die besonderen Bedingungen im Arbeitsalltag von Pflege- oder Instandhaltungspersonal.
Die mobile Testumgebung von ARAIG und die VR-Technologien als Medien zur Entwicklung und Evaluation werden ständig weiterentwickelt und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Forschung und Entwicklung im Bereich der Servicerobotik.