Servicerobotik für ein selbstbestimmtes Leben im Alter
Das Ziel der Forscherinnen und Forscher von KoBo34 war es, Menschen im höheren Alter und Pflegepersonal im Alltag zu helfen. Der Roboter KoBo ist dabei ein Werkzeug, das von Pflegepersonal und älteren Menschen genutzt werden kann, um ihnen einfache Aufgaben abzunehmen. So können Pflegende entlastet und älteren Menschen ein Stück Autonomie zurückgegeben werden.
Der demographische Wandel in Deutschland stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Durch die steigende Lebenserwartung steigt auch die Zahl älterer Menschen, die aufgrund körperlicher Einschränkungen ihren Alltag nur schwer meistern und oft nicht mehr in der eigenen Wohnung leben können. Gleichzeitig gibt es eine große Anzahl an Menschen, die aufgrund vielfältiger gesundheitlicher Beeinträchtigungen in Alten- oder Pflegeheimen leben und dort nicht in dem Ausmaß Unterstützung erhalten, die sie benötigen würden, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Robotische Helfer werden es uns in Zukunft ermöglichen, länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben.
INNOVATION
Der Roboter KoBo wurde mit Fertigkeiten zur Interaktion mit der unmittelbaren Umgebung mit zwei Armen ausgestattet. Damit kann der Roboter reale Aufgaben vom Menschen übernehmen und sicher ausführen. Er erkennt Kontakte mit der Umwelt und kann sicher darauf reagieren. Es wurden Methoden entwickelt, mit denen der Roboter von Laien Aufgaben erlernen kann. Damit kann er schnell, einfach und variabel eingesetzt werden. Hierbei hilft ihm seine Fähigkeit zur Sprachinteraktion und Navigation. Der Roboter erkennt zudem, ob Menschen überhaupt bereit sind, mit ihm zu interagieren.
Konkrete Hilfsbedarfe haben die Forscherinnen und Forscher im Lenzheim, einem Pflegeheim in Garmisch-Partenkirchen, mittels Hospitationen und Interviews ermittelt. Mit den Ergebnissen haben sie drei verschiedene Szenarien entwickelt. Das Ergebnis wurde in einer Pilotstudie gemeinsam mit Pflegepersonal sowie Rentnern und Rentnerinnen evaluiert.
Der Stand der Technik reicht heute noch nicht aus, um Roboter in der Pflege einzusetzen. Das Forschungsprojekt „Kobo34“hat einen Schritt unternommen, um diese Lücke zu schließen. Roboter müssen noch wirkungsvoller, intelligenter und erschwinglicher werden. Damit Hilfsroboter in der Pflege Einzug erhalten, sind weitere umfassendere Studien notwendig.
WEITERFÜHRENDE LINKS
https://www.interaktive-technologien.de/projekte/kobo34
https://www.msrm.tum.de/en/rsi/research/research-projects/kobo34/
https://www.tu-darmstadt.de/cogsci/research_ccs/projects_ccs/kobo34.en.jsp
https://www.th-rosenheim.de/forschung-entwicklung/kompetenzfelder-und-projekte/gesundheit-soziales-u-paedagogik/kobo34/
https://www.ginarobot.com/blog/2020/8/interviewsaufdistanzkobo34
https://www.samerbergernachrichten.de/hochschule-rosenheim-pflege-roboter-der-zukunft/
https://www.interaktive-technologien.de/perspektiven/expert-innen-im-interview/interview-mit-christoph-jaehne-der-aktuelle-stand-der-technik-im-bereich-der-servicerobotik-reicht-noch-nicht-aus-um-im-bereich-der-pflege-eingesetzt-zu-werden