Können Patientinnen oder Patienten nach einer Erkrankung weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen, ist dies eine grundlegende Voraussetzung für ihr (subjektives) Wohlbefinden. Neben physischer Genesung ist dabei auch die psychische Gesundheit sehr wichtig. Interaktive Technologien können einen entscheidenden Beitrag zur Wiederherstellung und Stärkung der Selbstständigkeit und körperlichen Mobilität leisten. Ein hohes Potenzial bieten adaptive interaktive Systeme (siehe Infokasten). Diese können beispielsweise bei Beeinträchtigungen der Körperbewegung oder Sinneswahrnehmungen nach einer Erkrankung wichtige Emotionen wie Intentionen, Bedürfnisse und auch konkrete Handlungen der Patientinnen und Patienten im Benutzungs- und Umgebungskontext interpretieren. Eingesetzt werden hierfür beispielsweise spezielle Sensoren, die von den Betroffenen am Körper getragen werden. Durch die Kombination verschiedener Sensoren lassen sich dabei komplexe medizinische Datensätze generieren, aus denen Aussagen über die physische und psychische Gesundheit abgeleitet werden können. Das System reagiert und benachrichtigt im Notfall die betreuenden Fachpersonen und pflegende Angehörige. Perspektivisch werden künftig mithilfe solcher sensorgestützten Lösungen mit angebundener Software auch virtuelle Maßnahmen der Therapie interaktiv unterstützt.
In der medizinischen und pflegerischen Praxis sorgen sensorgestützte interaktive Lösungen für Entlastungen und auch Unterstützung. Beispielsweise profitieren Ärztinnen und Ärzte durch den Einsatz von innovativen Datenbrillen und AR-/VR-Anwendungen mit interaktiven Feedback-Elementen oder KI-Methoden. Auch können medizinische Tätigkeiten, die auf Distanz durchgeführt werden, durch interaktive Technologien verbessert werden und damit Patientinnen und Patienten umfangreicher, schneller und einfacher zur Verfügung stehen. Innovative interaktive Systeme sind auch in der medizinischen Ausbildung einsetzbar, z. B. für OP-Simulatoren.