Pflegebedürftige und informell Pflegende unterstützen, gute Pflege ermöglichen

Pflegende Angehörige, Freunde, Bekannte sowie Nachbarinnen und Nachbarn sind als informell Pflegende eine wichtige Säule im Pflege- und Gesundheitssystem. Gemeinsam mit beruflich Pflegenden bilden sie das Unterstützungsnetzwerk für Pflegebedürftige. Dabei ist jedes Pflegearrangement höchst individuell. Es wird von den persönlichen Ressourcen und Lebensumständen der informell Pflegenden und den Fähigkeiten, Bedarfen und Wünschen der Pflegebedürftigen gleichermaßen geprägt. Gleichzeitig variieren die verfügbaren Versorgungsangebote. Auch gesellschaftliche Entwicklungen wie erhöhte Mobilität von Familien oder die Anforderungen in Epidemien oder Pandemien nehmen Einfluss auf das Pflegesetting. Bei der Gestaltung digitaler Technologien müssen diese Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Risiken wie Isolation und mangelnder physischer und psychischer Aktivierung entgegenzuwirken, stellen für Pflegebedürftige und Pflegende große Herausforderungen dar. Digitale Lösungen können an dieser Stelle die individuelle Pflege nutzbringend unterstützen und ergänzen – beispielsweise bei der Informationsvermittlung oder bei der Anleitung zur Pflege (Trainings). Die Pflege über räumliche Distanzen hinweg muss bedarfsgerecht gestaltet werden und die Perspektiven beteiligter Akteure berücksichtigen. Vernetzung stärkt dann das Miteinander und die Selbstbestimmung. Die Beteiligten wirken und entscheiden gemeinschaftlich.

Mögliche Forschungsthemen:

  • Digitale Pflege über räumliche Distanzen und in spezifischen Pflegesettings (z. B. über Tele-Pflege und Trainings-/Beratungs-/Vernetzungsangebote)
  • Lösungen für die Pflege von und durch vulnerable Gruppen
  • Methoden der Partizipation und Evaluation zur effektiven Beteiligung diverser Nutzergruppen im gesamten Forschungszyklus (u. durch Reallabore)
  • Digitale gesellschaftsorientierte Versorgungsmodellinnovationen