Ergebnissteckbrief AMoRSA

Spielerisch rehabilitieren nach Schlaganfall

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Projekt

Weltweit leiden Millionen von Menschen nach einem Schlaganfall unter chronisch schweren Lähmungen in den Armen. Im Projekt AMoRSA entwickelten Forscherinnen und Forscher eine Plattform zur Rehabilitation, um Bewegungsfähigkeit zu trainieren und langfristig zu verbessern. Das gelingt durch moderne Neurotechnologie, die mit einem Exoskelett am Arm verknüpft wird. Eingebettet in ein innovatives Videospiel sorgt das System für eine durchgehend hohe Trainingsmotivation bei den Patientinnen und Patienten.

Motivation

Jedes Jahr erleiden über 250.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Rund 70 Prozent der Betroffenen leiden danach an Langzeitfolgen. Dazu gehören vor allem Lähmungen. Eine technologiegestützte alltagsnahe Rehabilitation kann dabei helfen, die Bewegungsfähigkeit in den Armen dauerhaft zu verbessern. Im systembasierten Training sollen die Patientinnen und Patienten dabei erlernen, wichtige Alltagshandlungen wie Essen, Trinken oder Ankleiden wieder Schritt für Schritt ohne fremde Hilfe auszuführen. Dafür müssen die Patientinnen und Patienten die Bewegungsfähigkeit des betroffenen Armes gezielt und regelmäßig trainieren.

Technische Innovationen

Im Projekt AMoRSA entstand ein innovatives und interaktives Trainingssystem zur Unterstützung der stationären Rehabilitation. Als zentrales Element entwickelten die Forscherinnen und Forscher hierfür eine künstliche, nicht invasive Schnittstelle zwischen Gehirn und Muskeln. Über diese können die Betroffenen über ihre Gehirnaktivität ein an ihrem Arm befestigten Exoskelett selbstständig steuern. In der Anwendung kommt es zu einem Bewegungsfeedback, welches gestörte Verbindungen zwischen Gehirn und Muskeln reaktivieren kann. Bei langfristigem Training reduzieren sich die Lähmungserscheinungen und die Patientinnen und Patienten erlernen frühere Bewegungsmuster neu. Zur Motivation ist das Rehabilitationssystem in ein digitales Gesundheitsspiel eingebettet. Die Patientinnen und Patienten werden intuitiv durch das Training geleitet, erfahren dabei wichtige Gesundheitsinformationen und Informationen über eigene Trainingsfortschritte. Der Erfolg wird so unmittelbar für die Patienten erfahrbar.

Ausblick

Nach erfolgreichem Projektabschluss wollen die beteiligten Wissenschaftler AMoRSA nun um ein interaktives Trainingssystem für Zuhause erweitern. Damit soll künftig einem noch größeren Kreis von Betroffenen geholfen werden.

Weitere Informationen:

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