Ergebnissteckbrief MITASSIST

Interaktives Therapieassistenz-System für psychische Störungen

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Projekt

Etwa jeder fünfte Deutsche erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression. MITASSIST unterstützt die Behandlung von Menschen mit Depression im natürlichen Lebensumfeld mittels interaktiver körpernaher Medizintechnik. Ein integriertes System aus einer am Unterarm getragenen Manschette und einer Smartphone-App erkennt und unterbricht pathologische Zustände.

Motivation

Die Depression ist therapeutisch prinzipiell gut behandelbar, doch es gibt zu wenige Therapeuten, insbesondere im ländlichen Raum. Außerdem liegt zwischen zwei Therapiesitzungen in der Regel eine Woche. In dieser Zeit müssen Betroffene Verhaltensänderungen ohne direkte therapeutische Unterstützung umsetzen, was nicht immer gelingt. Insbesondere ein übermäßiges Grübeln als pathologischer Zustand wird von vielen Menschen als extrem belastend wahrgenommen.

Technische Innovationen

Das Projekt MITASSIST hat zum Ziel, mit innovativen Behandlungsmethoden Menschen im Alltag bei der Unterbrechung solcher pathologischen psychischen Zustände zu unterstützen. Um im ersten Schritt das pathologische Grübeln zu erkennen, entwickelten die Forschenden eine am Unterarm getragene Manschette mit Bewegungs- und Herzfrequenzsensoren. Danach analysierten sie die damit gemessenen Daten, um für den Zustand des Grübelns typische Muster zu identifizieren. Erkennt MITASSIST bei der depressiven Person anhand des Musters ein Grübeln, aktiviert das System Vibrationselemente an der Manschette, die spürbar sind und den depressiven Menschen ablenken sollen. Daraufhin sendet MITASSIST über eine Smartphone-App automatisch kognitive Aufgaben an die Person, mit denen sie sich beschäftigen soll.

Ausblick

Die Forschenden entwickeln das System für den Einsatz in einer klinischen Pilotstudie weiter. Es soll in verschiedenen Märkten Anwendung finden, etwa als Personal Assistance- oder Gesundheits- und Medizinprodukt.

Weitere Informationen

Projektseite MITASSIST

Bericht in der Stuttgarter Zeitung über das Projekt