Ergebnissteckbrief Safety4Bikes

Fahrrad-Assistenzsystem für Kinder und Senioren im vernetzen Straßenverkehr

© Lennart Brink-Abeler, GeoMobile GmbH

Projekt

Im Projekt Safety4Bikes wurde erforscht, wie gefährdete Radfahrer, vor allem Kinder und Senioren, durch Assistenzsysteme am Fahrrad und einer Vernetzung mit anderen Verkehrsteilnehmern besser geschützt werden können. Dabei soll das Rad auch in einem zunehmend automatisierten und technologisierten Straßenverkehr seinen Platz behalten.

Motivation

Schwere Fahrradunfälle treten besonders häufig bei jungen Fahranfängern und bei Senioren auf. Dabei sind die Ursachen recht unterschiedlich. Während Kinder und Jugendliche häufig aus Mangel an Fahrpraxis in Gefahr kommen, sehen ältere Fahrer sich beispielsweise mit schwindendem Reaktionsvermögen und körperlichen Einschränkungen konfrontiert. Ziel unseres Projektes, war es, technische Grundlagen für ein Assistenzsystem zu schaffen und dabei die speziellen Ansprüche von Radfahrenden, Kindern und Senioren zu untersuchen.

Technische Innovationen

Im Projekt ist ein modulares Assistenzsystem für Kinder entstanden. Das System analysiert Daten aus Sensoren am Helm und Rad, Karten-, Geo- und Positionsdaten sowie Funknachrichten von anderen Fahrzeugen. Fahranfängern gibt es Hinweise über Verkehrsregeln und Gefahren durch Signale am Rad, Helm oder einer Datenbrille. Die beste Kombination aus visuellen, akustischen und haptischen Signalen wurde in mehreren Studien ermittelt. Eine altersgerechte App mit einem sicherheitsorientierten Routing und Hinweisen zu Gefahrenstellen dient der Vor- und Nachbereitung von Fahrten. Für den Funkstandard Car2X wurden Erweiterungen vorgeschlagen, um die Bedürfnisse von Radfahrern besser abzubilden. Eine stadtweite Simulation der Funknetzauslastung sowie Fahrrad-Simulatoren wurden im Rahmen des Projekts entwickelt oder erweitert. Das System wurde in einem Demonstrator umgesetzt und in einer Evaluationsstudie auf einem Verkehrsübungsplatz mit Kindern getestet.

Ausblick

Neben der Miniaturisierung der Komponenten an Rad und Helm stellt vor allem die Erhebung von sicherheitsrelevanten Geodaten eine erhebliche Hürde dar. Die Verarbeitung der Sensordaten bedarf aktuell noch zu viel Rechenkapazität, um sie in einem Bordcomputer in Fahrradgröße zu realisieren. Auch der Energiebedarf lässt sich mit gängigen Akkus nicht decken. Erste Versuche mit einem Bremsassistenten für Fahrräder offenbarten Potenzial für ein zukünftiges System. Vor einer Markteinführung eines solchen Systems bedarf es einer rechtlichen sowie einer Marktevaluation.