Biologisch inspirierte Lenkgesten für teil- und hochautomatisiertes Fahren für Alle
Vorreiter erforschte die intuitive Steuerung von teil- und hochautomatisierten Fahrzeugen. Vorbild war dabei die Zusammenarbeit zwischen Reiter und Pferd über einfache Kommandos am Zügel. Übertragen auf das Auto können bestimmte Manöver durch Lenkgesten wie Drehen, Drücken oder Streichen am Lenkrad ausgelöst und kontrolliert werden. Somit kann das Fahrzeug teilautomatisiert die Spur wechseln oder auch einparken.
Um Menschen im Alter oder mit körperlichen Einschränkungen das Autofahren zu erleichtern, sollte ein leicht und intuitiv bedienbares System zur Fahrzeugführung entwickelt werden. Eine der zentralen Ideen bestand darin, die gesammelte Intelligenz der Bewegungsassistenz so bereitzustellen, dass sie in der jeweiligen Situation mögliche Handlungen in Form von Manövern schnell begreifbar und durch intuitive Lenkgesten, z.B. am Lenkrad oder Joystick, schnell und sicher umsetzbar macht.
Vorbild ist hier die Interaktion zwischen Reiter und Pferd, bei der das Pferd mögliche Bewegungsmuster durch z. B. Kopfbewegung signalisiert, die dann durch diskrete „Lenk“-Gesten am Zügel bzw. am Steigbügel aktiviert werden und durch weitere Eingaben an diesen Steuerelementen in Intensität und Richtung beeinflusst werden können. Übertragen auf das Vorreiter-Design werden die jeweils durch die Automation ermöglichten Manöver in Form von Bewegungstrajektorien auf einem Display oder der Frontscheibe angezeigt. Durch leichtes Drücken oder Streichen des jeweiligen Stellteils kann eine Trajektorie aktiviert und durch das gleiche Stellteil kontrolliert, beeinflusst und jederzeit unterbrochen werden.
Wenn ein Fahrzeug ohne mechanischen Kraftaufwand über eine intuitive Bedienung mit Lenkgesten gesteuert werden kann, wird das Fahren für jede Art von Fahrer einfacher und sicherer. Für Menschen mit Behinderungen schafft dies auch erst die Möglichkeit, selbstständig zu fahren.