Ergebnissteckbrief TERRAIN

Sichere Fußgängernavigation für Blinde und Sehbehinderte

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© Stefan Siebert, iXpoint Informationssysteme GmbH

Projekt

Das Forschungsprojekt TERRAIN hat sich mit dem Thema selbstständige Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen im urbanen Raum beschäftigt und hatte die Entwicklung eines Assistenzsystems zum Ziel. TERRAIN hat sich also einem drängenden Problem für Blinde und Sehgeschädigte angenommen mit dem Ziel, einen Beitrag zu Inklusion und Mobilität zu leisten.

Motivation

Gängige Navigationslösungen behandeln Fußgänger wie langsame Autos: in der Mitte der Straße oder quer über Kreuzungen. Dazu kommt, dass die Ergebnisse oftmals nicht für Fußgänger optimiert sind, da die Systeme weder kleinere Wege, Fußgängerzonen, Parks und so weiter kennen oder berücksichtigen. Für normalsichtige Personen mag das ärgerlich sein, für blinde Menschen ist es hingegen lebensgefährlich. Aus dieser Erkenntnis entstand die Idee, in Zusammenarbeit mit Blinden ein Assistenzsystem zu entwickeln, das die Mobilität im täglichen Leben erleichtern soll. Es sollte eine echte und sichere Fußgängernavigation mit Umgebungsinformationen enthalten. Den Forschenden war es zudem wichtig, dass Streckenaufzeichnungen eine spätere Wiederverwendung ermöglichen. Das Assistenzsystem sollte Objekte erkennen, um Hindernisse und Personen zu identifizieren und das sollte kombiniert werden mit einer Ausgabe als Sprache, Sonifikation, Vibration und vielem mehr.

Technische Innovationen

Als Plattform ist ein gängiges Smartphone zum Einsatz gekommen, da sich diese Geräte als universelles Werkzeug für Blinde und Sehgeschädigte bewährt haben. Insbesondere ist die Navigation einzigartig, da erstmals eine echte, sichere und weltweit verfügbare Fußgängernavigation entwickelt werden konnte, die nicht nur die Bedürfnisse der jeweiligen Benutzergruppe berücksichtigt, sondern über maschinelles Lernen stetig verbessert werden kann.

Ausblick

Die Bilderkennung bietet heute bereits eine enorme Erleichterung und großes Potenzial, da neben Objekten und Personen auch Zebrastreifen und andere Wegobjekte erkannt werden können. Hier ist weitere Forschung nötig, um daraus zuverlässige Weg- und Hilfsinformationen für eine sichere Navigation zu generieren. Im urbanen Umfeld bietet sich hier auch die Möglichkeit, verschiedene Verkehrsmittel für eine sichere Navigation zu kombinieren. Die ersten Schritte sind bereits getan, und die Ergebnisse aus TERRAIN werden in Kürze in dem weltweit verfügbaren Produkt ROUTAGO für Smartphones auf den Markt kommen.