Ergebnissteckbrief ArNe

Robotik unterstützt bei motorischen Einschränkungen

© Pflegewerk Berlin

Projekt

Die im ArNe-Projekt forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickelten robotische Assistenzsysteme für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen. Die Roboter unterstützen im Alltag und fördern so die Selbständigkeit, Selbstbestimmung und soziale Teilhabe der von motorischen Einschränkungen Betroffenen.

MOTIVATION

Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen leiden unter einem fortschreitenden Verlust ihrer motorischen Fähigkeiten. Um ihren Bedürfnissen nach Autonomie und Selbstbestimmung gerecht zu werden, ist umfangreiche pflegerische Unterstützung erforderlich. Robotische Hilfsmittel können hierbei unterstützen und den Betroffenen einen selbstbestimmteren und selbständigeren Alltag ermöglichen. Dazu müssen die Systeme jedoch nicht nur flexibel an unterschiedliche Bedarfe anpassbar sein. Sie sollten sich zudem einfach bedienen und steuern lassen.

Technische Innovationen

Das ArNe-Forschungsteam entwickelte eine hardware-unabhängige Roboterplattform. Die Plattform lässt sich mit verschiedenen Robotern und Bediengeräten verbinden. Dabei berücksichtigt sie spezifische Bedürfnisse der Zielgruppe hinsichtlich einer einfachen und intuitiven Steuerung. Eine grafische Bedienoberfläche bietet übersichtliche und leicht zugängliche Steuermöglichkeiten. Häufig wiederkehrende Abläufe werden aufgezeichnet und bei Bedarf angewendet.

Neben einarmigen Assistenzsystemen erprobten die Forschenden einen mobilen Serviceroboter vom Typ „Lio“. Für dieses System entwickelten sie zusammen mit dem herstellenden Unternehmen neue Funktionen zur Entlastung des Pflegefachpersonals, wie z. B. einen autonomen Desinfektionsprozess.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler testeten alle Systeme sowohl mit Betroffenen, als auch mit Pflegefachpersonen, um sie kontinuierlich weiterentwickeln zu können.

Ausblick

Aus wissenschaftlicher Perspektive sollte in Zukunft die Roboter-Interaktion von Menschen mit motorischen Einschränkungen weiter verbessert werden. Der Fokus sollte auf der Optimierung der Eigen- oder Remotesteuerung erprobter Systeme liegen. Auch ethische Herausforderungen der Assistenzrobotik sind untersuchungswert. Da das Hilfsmittelverzeichnis § 40 SGB XI robotische Systeme nicht als eigene Klassifikation anerkennt und daher deren Erstattungsfähigkeit noch nicht geklärt ist, sollte die Schließung dieser Regelungslücke aus wirtschaftlicher Perspektive im Vordergrund stehen.

WEITERE INFORMATIONEN

Projektsteckbrief

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