Ergebnissteckbrief PeTRA

Individueller Patiententransport per Roboter in Einrichtungen

© Ulrich Wirth / Uniklinikum Augsburg

Projekt

Die im Projekt PeTRA Forschenden entwickelten eine robotische Anwendung zur Erleichterung der Patientenlogistik im Pflegealltag. Dazu modifizierten sie eine mobile Plattform, die Patientinnen und Patienten im Krankenhaus transportiert. Die Plattform ermöglicht geführtes Gehen mit Rollator sowie den Transport im Rollstuhl. Ein Roboterarm mit Greifer kann zudem kleinere medizinische Güter transportieren.

Motivation

Der Patiententransport, z. B. von einer Untersuchung zur Station, macht etwa 80 Prozent der Transportlogistik im Krankenhaus aus. Sie ist zeitaufwändig und bindet Ressourcen. Robotische Assistenzsysteme können Abhilfe schaffen. Sie sorgen für Entlastung des Personals sowie zeitliche Freiräume für originäre Aufgaben.

Technische Innovationen

Das Forschungsteam entwickelte das PeTRA-System bedarfsgerecht unter Einbindung mehrerer Nutzergruppen. So behielten alle beteiligten Stakeholder den nutzerzentrierten Einsatz im Fokus. Dank seines modularen Aufbaus ist das PeTRA-System in der Lage, Personen in verschiedenen Lebenslagen und mit unterschiedlichen Fortbewegungspotenzialen innerhalb von Krankenhäusern zu transportieren. Zur Auswahl stehen die Modi „Transport im Rollstuhl“, „Transport mit Rollator“ und „Gütertransport“. Zum Transport im Rollstuhl kann sich der Roboter über ein automatisches Koppelsystem selbstständig an einen Anhänger ankoppeln, auf dem die Patientin oder der Patient bereitsteht. Güter können mithilfe eines zusätzlichen Roboterarms mit Magnetgreifer transportiert werden. Der Roboterarm kann auch zur Betätigung von Tür- oder Aufzugschaltern eingesetzt werden, falls diese sich nicht automatisch öffnen. Während des Transports informiert ein Tablet-Bildschirm die Patientinnen und Patienten unter anderem über den Grund des Transports und den Zielort. Das Eingabegerät dient dem Pflegefachpersonal gleichzeitig zum Anlegen eines Transportauftrags.

Ausblick

PeTRA könnte Auswirkungen auf die Planung der gesamten Infrastruktur zukünftiger Krankenhäuser haben. Eine Fragestellung wäre daher, wie die Krankenhäuser den Roboter in ihr Logistiksystem integrieren und eine automatische Flottenplanung und -verwaltung im Krankenhausinformationssystem (KIS) implementieren könnten. Auch datenschutzrechtliche Fragen rund um den Robotereinsatz entstehen, die direkt bei der Aufnahme ins Krankenhaus geklärt werden müssen. Weiterhin muss das PeTRA-System mit einem Sicherheitskonzept für die autonome Navigation optimiert werden.

WEITERE INFORMATIONEN

Projektsteckbrief

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