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Digitaler Sprachassistent zur Pflegedokumentation
PYSA steht für „Pflegedokumentation mit hybridem Sprachassistenten“. Konkret hat das dahinter stehende Forschungsteam untersucht, ob und wie ein System zur Sprachdokumentation Pflegefachpersonen im Arbeitsalltag entlasten kann.
Das Projekt adressiert den steigenden Pflegebedarf bei gleichzeitig akutem Fachkräftemangel in Deutschland. Zudem verbringen Pflegefachpersonen derzeit etwa 30 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Dokumentationsaufgaben, also der händischen Eingabe von Werten und Daten über ihre Patientinnen und Patienten in ein Dokumentationssystem. Ein auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierender Sprachassistent kann Pflegefachpersonen bei der Dokumentation entlasten und so mehr Zeit zur individuellen Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohnern schaffen.
Das Team hat eine mobile Plattform entwickelt, die KI-basiert Sprache erkennt und verarbeitet. Sie erlaubt Pflegefachpersonen, ihre Pflegedokumentation direkt am Pflegebett frei ins Smartphone einzusprechen. Auf Basis der Spracheingaben erstellt die KI strukturierte Dokumentationseinträge, die das System nahtlos in bestehende Pflegeberichtssysteme integriert. Dafür sorgen standardisierte Schnittstellen zu verschiedenen etablierten Pflegedokumentationssystemen. Damit auch Pflegeheime ohne WLAN vom digitalen Sprachassistenten profitieren können, lässt sich die App auch offline ausführen. Das Forschungsteam evaluierte die Technologie fortlaufend mit Nutzenden im Pflegealltag. Die Auswertung von Interviews, Beobachtungen und Zeiterfassungen gab darüber Aufschluss, ob sich der Dokumentationsaufwand signifikant reduzierte. Im Anschluss an die Projektlaufzeit wird die Anwendung kontinuierlich weiter bedarfsbedingt optimiert und in die Praxis integriert.
Das System ließe sich flächendeckend in der stationären und ambulanten Pflege sowie in Krankenhäusern einsetzen. Langfristig könnte es auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens und sogar branchenübergreifend zu Dokumentationszwecken angewendet werden.