Virtueller Trainingsraum für Chirurginnen und Chirurgen
Im Projekt AVATAR wurde eine virtuelle Interaktionslösung für Chirurginnen und Chirurgen entwickelt, die sowohl ein gemeinsames Training als auch den Kompetenzaustausch ermöglicht. Das Trainingsmodul richtet sich insbesondere an den chirurgischen Nachwuchs und kann anhand der innovativen Virtual Reality (VR)-basierten Technologie gleichzeitig von mehreren Nutzerinnen und Nutzern in Echtzeit genutzt werden.
Mit VR-Technologien lassen sich chirurgisches Training, fachbezogene Wissensvermittlung und der gemeinsame Erfahrungsaustausch von Chirurginnen und Chirurgen optimieren. Gleichzeitig erhält ein breiter Nutzerkreis Zugang zu den Inhalten.
Der chirurgische Erfahrungs- und Kompetenzaustausch findet heute vor allem auf Tagungen, durch Präsentationen von Operationsvideos und durch die Organisation gegenseitiger Hospitanz statt. Dabei werden komplexe Handfertigkeiten und Operationstechniken besprochen, trainiert und an den chirurgischen Nachwuchs weitergegeben. Aktuell ist dieser Wissenstransfer sehr kosten- und zeitaufwändig und nicht für alle Medizinerinnen und Mediziner gleichermaßen zugänglich.
Die beteiligten Projektpartner im Projekt AVATAR haben eine Interaktions- und Visualisierungslösung entwickelt, die es mehreren Nutzerinnen und Nutzern erlaubt, gemeinsam virtuell zu arbeiten – ohne am gleichen Ort zu sein. Mit Hilfe eines 3D-Funkttrackings und mehreren Kameras werden die Projektion und die Blickrichtung der Nutzerinnen und Nutzer bestimmt. Diese Daten werden an die VR-Software zur Weiterverwertung gesendet. Die Lösung wird bereits erfolgreich in der Praxis im Bereich der Leberchirurgie eingesetzt, um Grundlagen für verschiedene leberchirurgische Eingriffe anhand von 360-Videos zu vermitteln sowie kritische Situationen zu trainieren.
Die Projektergebnisse bilden eine wertvolle Grundlage für die Entwicklung künftiger auf VR- und Augmented Reality (AR)-basierender Kommunikations- und Simulationssysteme in der Medizin. In das System können weitere Trainings- und Lernszenarien aus dem medizinischen Bereich integriert werden. Die Möglichkeiten reichen bis hin zu einem visionären vollständigen virtuellen „Schulkrankenhaus“ für den medizinischen Nachwuchs. Für die weiteren Entwicklungsschritte beschäftigen sich die Forschenden weiterhin mit der Forschungsfrage, wie die niederschwellige Kommunikation größerer Gruppen über die virtuelle Interaktion noch weiter optimiert werden kann.
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