Ergebnissteckbrief MultiARC

Augmentierte Assistenz bei Operationen

©MultiARC

Projekt

Die Forschenden des Projekts MultiARC untersuchten, wie Chirurginnen und Chirurgen aus der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO) bei Eingriffen mit digitalen optischen Hilfsmitteln, wie etwa Endoskopen oder Mikroskopen, bestmöglich unterstützt werden können. Gearbeitet wurde an einem Assistenzsystem, das Operierenden während der Operation wichtige Entscheidungshilfen zur Verfügung stellt und somit den Eingriff für Patientinnen und Patienten sicherer und kürzer gestaltet.

Kernaussage

Die Forschung des Projekts MultiARC soll durch den Einsatz von durch Augmented Reality unterstützten Mikroskopen oder Endoskopen sicherere und kürzere HNO-Operationen und eine bestmögliche Unterstützung des medizinischen Personals ermöglichen.

Motivation

Bei Operationen in der HNO-Heilkunde werden häufig Mikroskope und Endoskope genutzt, um Implantate einzusetzen und krankhafte Strukturen oder Veränderungen des Gewebes leichter identifizieren zu können. Die 3D-fähige und AR-basierte digitale Bildunterstützung eröffnet neue Möglichkeiten bei der Prothesenimplantation und der Gewebedifferenzierung. Somit hilft das System nicht nur Chirurginnen und Chirurgen, einfach und sicher Entscheidungen zu treffen, sondern reduziert auch die Risiken einer Operation.

Technische Innovation

Durch bildbasierte 3D-Vermessung können Größenverhältnisse anatomischer Strukturen bestimmt werden. So lassen sich etwa schnell und risikoarm Prothesen anpassen und Größenanalysen von Tumorgeweben durchführen. Die multispektrale Gewebeanalyse ermöglicht es, direkt im Bild mittels Falschfarbendarstellung oder einer farblichen Verstärkung, krankhaftes beziehungsweise sogenanntes Risiko-Gewebe hervorzuheben. Außerdem können bei komplizierten Operationen externe Expertinnen und Experten durch die Live-Übertragung des Statusbilds hinzugezogen werden und über Ton oder direkt im Live-Bild Unterstützung geben.

Ausblick

Es ist bereits geplant, Operierende durch künftige Forschungsprojekte weiterhin und über die genannten Anwendungsbeispiele hinaus zu unterstützen. Denkbar sind etwa eine bildbasierte Vitaldatenerhebung, eine lokale Blutflussanalyse oder automatische OP-Dokumentationen anhand des Bild- und Videomaterials. Schon heute ermöglichen technische Werkzeuge, sowohl die Operationsdauer als auch die Risiken für Patientinnen und Patienten zu minimieren.

Weitere Informationen

https://www.3it-berlin.de/projects/multiarc/