Taavi Kotka, ehemaliger CIO Estland und Gründer von Proud Engineers
„You need great pain to make change happen“. Dieses Motto stellte Taavi Kotka an den Beginn seines Vortrags. Große Veränderungen sind seiner Meinung nach erst möglich, wenn es ein Problem zu lösen gilt.
Als ehemaliger CIO von Estland erläuterte er die Situation in dem baltischen Land. Estland hat eine sehr große Landfläche, aber nur 1,3 Millionen Einwohner. Das führe dazu, dass beispielsweise im Dienstleistungssektor nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stünden. Kotkas Vision ist es deshalb, möglichst viele Vorgänge zu digitalisieren. Mit der weltweit fortschrittlichsten digitalen Gesellschaft möchte er Menschen anziehen und die Bevölkerung Estlands bis auf zehn Millionen Menschen vergrößern. Dazu stellte er sein Konzept des digitalen Bürgers vor, das Grenzen aufhebt und die Art revolutioniert wie Regierungen behördliche Dienste anbieten.
In Kotkas Vision einer digitalen Gesellschaft werden Daten zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor geteilt, abgestimmt und kombiniert. Spezifische Daten werden aus Gründen der Sicherheit nur an jeweils einem Ort gespeichert, so dass bei einem unerwünschten Zugriff niemals ein ganzes Datenpaket abgegriffen werden kann. Es ist Kotkas Traum, dass es künftig durch die digitale Gesellschaft möglich sein wird, an jedem Ort der Welt zu leben, aber trotzdem als digitaler Estländer zu arbeiten und zu wählen.