In der Session wurden fiktive Interviews aus der Zukunft gezeigt, in denen die Akteure über ihre Interaktion mit neuen Technologien und Lebensumständen berichten. Diese Sendungen aus der Zukunft waren Ausgangspunkt für Diskussionen. Die Session bot eine Plattform für kreative Prozesse und Konzepte, die zur Entwicklung neuer Ideen führen können.
Übliche Zukunftsszenarien scheitern mitunter daran, dass Betrachtungen zu oberflächlich bleiben. Teilweise geht der Blick für alltägliche, aber wichtige Fragestellungen verloren, sodass eine Praktikabilität der erarbeiteten Ansätze oft nicht gegeben ist. Diesen Defiziten kann mit einer neuen Methode begegnet werden, die im Rahmen dieser Session vorgestellt wurde. Dabei begeben sich die Teilnehmer in ganz konkrete Alltagssituationen der Zukunft. In verschiedenen Rollen spielen sie die Interaktion mit der Technik.
Prof. Marc Hassenzahl von der Uni Siegen hat diese Methode mit seinem Team entwickelt und im Frühjahr zu einem multidisziplinären Workshop nach Berlin eingeladen. Dort wurde die Interaktion mit Technologien aus den Themenbereichen „New Work“, „Mobilität der Zukunft“ und „Nachhaltigkeit“ erlebt. „Beim Erleben der Zukunftsszenarien haben wir gesehen, dass in Zukunft nicht die maximale Mobilität, sondern vielmehr die Immobilität als Luxus gelten könnte“, so Prof. Hassenzahl.
Die Zukunftsszenarien wurden in der Session in Form von sechs kurzen Videos vorgestellt. Mit Hilfe der „Lebenszeituhr“ beispielsweise lässt sich vorhersagen, wie viel Lebenszeit noch verbleibt. Durch verschiedene Services, bspw. durch beschützende und warnende Drohen, kann diese Lebenszeit garantiert werden. Damit ergeben sich ein völlig neues Lebensgefühl und bessere Planungssicherheit.
Das Publikum wurde aufgefordert, auf dieses Zukunftsszenario zu reagieren. Zustimmung oder Ablehnung wurden begründet, notiert und an Poster der sechs Szenarien geheftet. Die „Lebenszeituhr“ konnte sich die Mehrzahl nicht vorstellen und lehnte sie ab.
Ein weiteres Zukunftsszenario ist „Hyperpipe“, ein Röhrensystem zum einfachen Transport von Waren, die wahlweise weitergegeben, eingelagert oder verliehen werden können. Ein einigermaßen naheliegendes Verfahren, dass bei den meisten Teilnehmern Zustimmung fand.
Die abschließende Diskussion fand viel Lob für die neue Methode zum Durchdenken innovativer Ideen für die Interaktion mit zukünftigen Technologien. Neue Szenarien können erfunden und direkt detailliert auf Funktionalität im gesellschaftlichen Umfeld getestet werden.