Alles mit allem vernetzt, das ist eine der Visionen des Internet of Things (IoT). In der Session wurde diese Vision auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft und festgestellt, dass die technologischen Herausforderungen in vielen Fällen gelöst, die sozialen Auswirkungen aber noch unzureichend erforscht sind.
Das IoT und damit die Möglichkeit, Endgeräte mit ihrer Umgebung oder anderen Endgeräten zu vernetzten, ist eine in Wissenschaft und Forschung am Beispiel des Smart Home schon sehr lange diskutierte Idee. Dementsprechend lag der Fokus in der Session auch weniger auf technologisch noch zu lösende Herausforderungen als vielmehr auf den sozialen Faktoren, die mit der Nutzung von vernetzten Alltagsgegenständen einhergehen.
So beschrieb Dr. Frank Beruscha (Robert Bosch GmbH), seine Arbeit im SMART LIFE LAB und den Anspruch, neue Lösungen mit Nutzergruppen zu testen und direktes Feedback einzuholen. Daran anknüpfend berichtete Grzegorz Lehmann (IOLITE GmbH) von seinen Erfahrungen bei der Installation von vernetzten Alltagslösungen in der Praxis. Auch hier standen weniger die technologischen als die sozialen Herausforderungen im Vordergrund.
Der abschließende Vortrag von Dr. Andreas Bischof (TU Chemnitz) beleuchtete dann die Schattenseite des IoT. Er stellte Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt vor, in dem die Teilnehmenden sich mit Hilfe von einfachen Sensoren gegenseitig heimlich überwachten.
In der anschließenden Diskussion wurde von allen Beteiligten betont, dass in Bezug auf Überwachung und Kontrolle nicht die Technik an sich das Problem ist, sondern dass immer der soziale Kontext ausschlaggebend ist. Zudem ist nach wie vor die Berücksichtigung der individuellen Nutzerbedürfnisse der zentrale Erfolgsfaktor. Es wird nicht „die“ eine Anwendung geben, mit der der Durchbruch für IoT-Ansätze erzielt werden wird. „Es wird nicht die eine Killer-Applikation geben. Es muss viele, auf die individuellen Bedürfnisse angepasste Lösungen geben. Die Herausforderung ist, diese Lösungen so einfach wie möglich zu konzipieren, um es so auch technischen Laien zu ermöglichen, diese ohne viel Aufwand selbst zu konfigurieren“, so Lehmann.