„Integrierte Forschung" ist ein neues Paradigma zur interdisziplinären Forschung im Bereich Mensch-Technik-Interaktion. In der Session stellte sich das neu gegründete Netzwerk "Integrierte Forschung" vor und präsentierte seine Zielvorstellungen. In einem World Café wurde gemeinsam mit den Teilnehmenden über die Potenziale und Herausforderungen diskutiert.
Die Integrierte Forschung ist ein Ansatz, mit dem technische und gesellschaftliche Fragestellungen von Beginn an gemeinsam erforscht werden. Das Ziel des Ansatzes ist es, Mensch-Technik-Interaktion näher an den Wünschen und Anforderungen der Menschen auszurichten, wofür eine konsequent interdisziplinäre Ausrichtung der Forschung notwendig ist.
In den letzten Jahren ist im Bereich der Mensch-Technik-Interaktion eine kreative und interdisziplinäre Forschungs-Community entstanden. In Verbundprojekten arbeiten Sozial- und Geisteswissenschaftler gemeinsam mit Ingenieuren und zivilgesellschaftlichen Partnern an Technologien, mit denen gesellschaftliche Herausforderungen adressiert werden. Das Netzwerk Integrierte Forschung verfolgt das Ziel dieser Community eine Struktur zu geben: als Multiplikator und Kommunikationsplattform. Dr. Andreas Bischof, Koordinator des Netzwerks, erläuterte, dass dies nicht entlang vorgefertigter Leitlinien geschehen solle, sondern „bottom up“, in dem mit der Community relevante Themenstränge entwickelt werden.
Im World Café konnten die Teilnehmenden der Session hierzu bereits einige Anregungen zusammentragen. An fünf Tischen wurden Möglichkeiten und Herausforderungen der Integrierten Forschung diskutiert. Ein wesentliches Potenzial wurde nicht allein darin gesehen, die gesellschaftliche Akzeptanz neuer Technologien zu stärken, sondern vielmehr durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit auch neue kreative Ideen zu entwickeln. Eine wesentliche Herausforderung hierbei sei es natürlich, eine „gemeinsame Sprache“ in den Projekten zu entwickeln.
Für das Jahr 2019 konnte das Netzwerk Möglichkeiten ankündigen, zu denen die spannenden Diskussionen der Session weitergeführt werden: Im Sommer wird ein Sammelband im Springer-Verlag zu dem Thema erscheinen, inklusive eines Vorworts der Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, und am 26.November wird die zweite Fachkonferenz Integrierte Forschung in Leipzig stattfinden.